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Naturgefahrenbulletin des Bundes

Ausgabedatum: Donnerstag, 30. Dezember 2021 09:00 Uhr
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Ende der starken Niederschläge in den Alpen, Voralpen und im westlichen Jura. Ab Donnerstagnachmittag sinkende Abflüsse auf der Alpennordseite. 

Zwischen Dienstag 15 Uhr und Donnerstag 9 Uhr sind in den erwähnten Gebieten 40 bis 80 mm Niederschlag gefallen, wobei die Schneefallgrenze von 1500 bis gegen 2700 Metern anstieg. An kleineren und mittelgrossen Flüssen im Jura und am Alpennordhang besteht keine Hochwassergefahr mehr.  

Wetter  (Stand: 30.12.2021, 09:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Die starke Westströmung, die milde und sehr feuchte Luft zu den Alpen geführt hat, schwächt sich ab und wird allmählich von einem Hochdruckgebiet abgelöst. Sie führte in den letzten beiden Tagen zu starken Niederschlägen im südwestlichen Jura, in den Alpen und in den Voralpen. Zwischen Dienstagnachmittag und heute Donnerstagmorgen wurden entlang des Juras etwa 20 bis 50 mm gemessen. In den Chablais-Alpen, im Mont-Blanc-Massiv und in der Region Grand-Muveran fielen zwischen 40 und 60 mm Niederschlag, lokal bis zu 80 mm. Im Oberwallis und insbesondere im Lötschental wurden etwa 30 bis 60 mm gemessen. Am Nordhang der zentralen und östlichen Alpen wurden 35 bis 50 mm gemessen, in den zentralen Alpen und im Kanton Glarus lokal 60 bis 80 mm.

Die Schneefallgrenze blieb bis Mittwochmittag nahe bei 1500 m, stieg dann aber bis Mittwochabend allmählich auf 2700 m an.

Auf der Alpennordseite wurden im Flachland Böen von 60 bis 80 km/h gemessen, in den Bergen bis 100 km/h und auf den höchsten Bergrücken bis 130 km/h.

Prognose

In den kommenden Tagen werden keine unwetterartigen Niederschläge erwartet. Siehe auch aktueller Wetterbericht der Website MeteoSchweiz: Wetterbericht MeteoSchweiz 

Fliessgewässer und Seen  (Stand: 30.12.2021, 09:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Von Mittwoch auf Donnerstag sind die Flüsse im Jura, im Mittelland sowie am Alpennordhang aufgrund der gefallenen Niederschläge und einer intensiven Schneeschmelze weiter angestiegen. Sie erreichten im Jura teilweise die Gefahrenstufe 2. Am Oberlauf der Orbe wurde sogar die Gefahrenstufe 3 beobachtet. An der Simme im Berner Oberland stieg der Abfluss in die Gefahrenstufe 2.

Ebenfalls markant angestiegen ist der Aare-Ausfluss aus dem Bielersee. Die erhöhten Zuflüsse zu den Jurarandseen und zum Genfersee liessen die Pegel dieser Seen weiter ansteigen. Die Gefahrenstufe 2 wurde allerdings nicht erreicht.

Prognose

Die trockene Witterung ab Donnerstagnachmittag führt an den Fliessgewässern der Alpennordseite zu langsam sinkenden Abflüssen. Der Doubs im Jura dürfte aufgrund des Karstsystems und der Schneeschmelze noch bis am Wochenende auf erhöhtem Niveau verbleiben. Auch an der Aare unterhalb des Bielersees wird der Abfluss in den nächsten Tagen nur zögerlich zurückgehen. Die Pegel der Jurrandseen sowie des Genfersees steigen bis am Freitag weiter leicht an und gehen in der Folge langsam zurück.