Inhaltsbereich

Naturgefahrenbulletin des Bundes

Ausgabedatum: Mittwoch, 29. Dezember 2021 11:00 Uhr
Nächste Information: Donnerstag, 30. Dezember 2021 09:00 Uhr

Starke Niederschläge in den Alpen, Voralpen und im westlichen Jura. Stark steigende Abflüsse auf der Alpennordseite. 

Zwischen Dienstag 15 Uhr und Donnerstag 9 Uhr wird in den erwähnten Gebieten 40 bis 80 mm Niederschlag erwartet, wobei die Schneefallgrenze zwischen 1500 und 2800 Metern liegt. Mässige Hochwassergefahr an kleineren und mittelgrossen Flüssen im Jura und am Alpennordhang.  
Prozess Stufe Betroffene Gebiete von bis
Regen 3 Alpennordhang, Wallis und westlicher Jura 28.12.21, 15 Uhr 30.12.21, 09 Uhr

Wetter  (Stand: 29.12.2021, 11:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Mit einer starken Westströmung fliesst immer mildere und sehr feuchte Luft zu den Alpen. Dies führt am Jura sowie den Alpen und Voralpen entlang zu intensiven Niederschlägen. Am Jura entlang sind zwischen Dienstag- und Mittwochmorgen bereits rund 20 mm Niederschlag gefallen. Im Unterwallis fielen rund 30 bis 40 mm, oberhalb von rund 1500 Metern in Form von Schnee. 

Die Schneefallgrenze liegt am Mittwochvormittag noch zwischen 1200 und 1500 Metern. 

Auf der Alpennordseite wurden Böenspitzen von 60 bis 80 km/h, in den Bergen von rund 100 km/h erreicht. 

Prognose

Von Mittwochmorgen bis Donnerstagvormittag werden am Jura, in den Walliser und westlichen Berner Alpen weitere 40 bis 60 mm Niederschlag erwartet. Vom Berner Oberland bis zum Alpstein sowie in Nordbünden muss mit 40 bis 70 mm, in Mittelbünden zwischen 30 und 50 mm Niederschlag gerechnet werden. 

Die stärkste Phase des Ereignisses liegt zwischen Mittwochvormittag und Mitternacht. 

Die Schneefallgrenze steigt bis Mittwochmittag von 1500 Metern gegen 2200 Meter, bis Mittwochabend auf 2600 Meter an. Inneralpin dürfte die Schneefallgrenze noch länger auf 1300 bis 1500 Metern verbleiben. 

Auf der Alpennordseite bleiben die Winde in den Bergen am Mittwoch stark bis stürmisch, lassen am Donnerstag nach.  

 

Fliessgewässer und Seen  (Stand: 29.12.2021, 11:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Von Dienstag auf Mittwoch sind die Flüsse im Jura, im Genferseebecken sowie am Alpennordhang aufgrund der gefallenen Niederschläge weiter angestiegen. Insbesondere im westlichen Jura und im Genferseegebiet sind die aktuellen Abflüsse markant erhöht. Die Gefahrenstufe 2 (mässige Hochwassergefahr) wurde bis am Mittwochvormittag noch an keiner Abflussmessstation erreicht. Ebenfalls markant angestiegen ist der Aare-Ausfluss aus dem Bielersee. Die erhöhten Zuflüsse zu den Jurarandseen und zum Genfersee liessen die Pegel dieser Seen weiter ansteigen. Sie liegen allerdings noch deutlich unterhalb der Gefahrenstufe 2.

Prognose

Der intensive Regen und die starke Schneeschmelze führen am Mittwoch zu stark steigenden Abflüssen auf der Alpennordseite und im Jura. Es ist davon auszugehen, dass kleinere Flüsse insbesondere im Jura und in den Voralpen die Gefahrenstufe 2 (mässige Hochwassergefahr) erreichen können. Eine Hochwasserwarnung für kleinere und mittelgrosse Flüsse für den Jura und den Alpennordhang ist aktiv. Nach den neusten Prognosen ist es unwahrscheinlich, dass grössere Flüsse wie die Aare, die Emme, die Thur, oder der Hochrhein die Gefahrenstufe 2 erreichen werden. An den Jurarandseen sowie am Genfersee werden die Pegel weiter ansteigen. Sie bleiben aber unterhalb der Gefahrenstufe 2.

Massenbewegungen  (Stand: 29.12.2021, 11:00 Uhr)

Lokale Rutschungen können nicht ausgeschlossen werden.