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Naturgefahrenbulletin des Bundes

Ausgabedatum: Montag, 10. Mai 2021 18:00 Uhr

Starker Föhnsturm in den Bergen und starke Niederschläge über dem südlichen Jura 

Eine Kaltfront über Frankeich hat auf der Alpennordseite einen Druckanstieg bewirkt und den Föhn stark abgeschwächt. In der Höhe dauern die stürmischen Südwinde hingegen voerst noch an. In der Folge verlagert sich die Kaltfront bis Dienstag weiter nach Osten und löst im südwestlichen Jura und in der Region Genf ergiebige Niederschläge aus. 
Prozess Stufe Betroffene Gebiete von bis
Wind 3 Nord- und Mittelbünden 09.05.21, 09 Uhr 11.05.21, 06 Uhr
Regen 3 Genève, Nyon - Terre Sainte, Yverdon - Bevaix, westlicher Jura 10.05.21, 06 Uhr 11.05.21, 18 Uhr

Wetter  (Stand: 10.05.2021, 18:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Die markante Föhnphase brachte seit  Sonntagmittag in den Alpentälern Böenspitzen von 90-110 km/h. Eine Kaltfront hat nun die Alpennordseite erreicht und die Föhnphase stark abgeschwächt. In der Höhe dauern die starken bis stürmischen Südwinde vorerst an. Die Kaltfront brachte ausserdem über dem Jura südlich dem Dreiseenland 20 bis 25, ganz im Westen bis 30 mm Niederschlag, die Schneefallgrenze liegt aktuell noch bei rund 2400 Metern.  

Prognose

Am Montagabend wird die Kaltluft in den unteren Schichten noch weiter ostwärts vordringen und die Föhnlage beenden. Die Niederschläge werden in den westlichen Landesteilen, insbesondere über dem Jura, aber auch auf der Alpensüdseite weiter andauern, sich vorerst aber kaum in die zentralen und östlichen Landesteile ausdehnen. Dabei sinkt die Schneefallgrenze bis am Dienstagmorgen gegen 2000, in der Folge zunehmend gegen 1700 Meter ab. Im Zusammenhang mit der Front sind die Regenfälle teils gewittrig durchsetzt. Für den Waadtländer Jura und das Genferseebecken werden zwischen Montagmorgen und Dienstagabend 50 bis 80 mm Niederschlag erwartet. Diese Gebiete sind mit Stufe 3 bewarnt.

Auch südlich der Alpen sowie in den alpenkammnahen Gebieten werden starke Niederschläge erwartet. Für diese Gebiete wurde eine Warnung der Stufe 2 ausgegeben, da die Regenmengen für die Stufe 3 nicht oder nur sehr lokal erreicht werden dürften.

Am Dienstag verlagert sich die Kalfront im Tagesverlauf allmählich ostwärts, sodass sich das Niederschlagsmaximum bis am Abend an den Alpennordhang verlagert und zeitgleich die Niederschläge über dem Jura und der Alpensüdseite nachlassen.

Die stürmischen Südwinde in den Alpen dauern noch bis Dienstagmorgen an. Dabei sind oberhalb 1600 Meter Windspitzen von 110 bis 140 km/h zu erwarten, womit diese Regionen mit einer Stufe 3 bewarnt sind.