Lawinen sind abrutschende oder abstürzende Schneemassen. Sie entstehen durch Instabilitäten in der Schneedecke. Lawinen gehen meist im steilen Gelände ab. Intensiver Schneefall, starker Wind oder ein markanter Temperaturanstieg begünstigen die Entstehung von Lawinen. Lawinen können spontan (d. h. ohne menschliche Einwirkung) abgehen oder von Personen ausgelöst werden. 90 Prozent aller Lawinenopfer haben ihre Lawine selbst ausgelöst. In Siedlungen und auf Verkehrswegen sorgen die lokalen Behörden für die Sicherheit der Bevölkerung. Wintersporttreibende, die sich abseits geöffneter Pisten, Loipen, Winterwanderwege oder Ähnlichem bewegen, sind selbst für ihre Sicherheit verantwortlich.
Lawinen können nur vereinzelt an extrem steilen (steiler als 40°) Hängen ausgelöst werden. Es sind keine Alarmzeichen feststellbar.
Lawinen können durch Personen an sehr steilen Hängen (steiler als 35°) ausgelöst werden. Vereinzelt können Alarmzeichen auftreten. Sehr grosse spontane Lawinen sind nicht zu erwarten.
Situationen mit der Gefahrenstufe 3 sind für Wintersportler die kritischsten.
Lawinen können an steilen (steiler als 30°) Hängen leicht ausgelöst werden. Alarmzeichen wie Wummgeräusche und Risse sind typisch, aber nicht immer vorhanden. Spontane Lawinen und Fernauslösungen sind möglich.
Die Lawinensituation ist sehr kritisch. An vielen Steilhängen können Lawinen leicht ausgelöst werden. Alarmzeichen und Fernauslösungen sind häufig und oft sind sehr grosse Lawinen wahrscheinlich. Verkehrswege (Strassen, Skipisten, Wanderwege etc.) können gefährdet sein.
Die Lawinensituation ist ausserordentlich. Viele sehr grosse und extrem grosse spontane Lawinen sind zu erwarten. Diese können Strassen und Siedlungen in Tallagen erreichen und gefährden.
Bei Gefahr trockener Lawinen unterteilt das SLF ab Stufe 2 (mässig) die Europäischen Gefahrenstufen mit Zwischenstufen. Diese geben an, ob die Gefahr eher im unteren Bereich (-), etwa in der Mitte (=) oder im oberen Bereich der Gefahrenstufe (+) eingeschätzt wird.