| Prozess | Stufe | Betroffene Gebiete | von | bis |
|---|---|---|---|---|
| Regen | 5 | Bivio-Avers, Lugnez-Valsertal, Rheinwald, Val Medel-Sumvitg | 27.08.25, 21 Uhr | 29.08.25, 06 Uhr |
| Regen | 4 | Moesano, Sopraceneri | 27.08.25, 15 Uhr | 29.08.25, 06 Uhr |
| Hochwasser | 4 | Nord- und Mittelbünden, Sopraceneri | 27.08.25, 18 Uhr | 29.08.25, 11 Uhr |
| Regen | 4 | Brigels, Riein-Safiental, San Moritz, Savognin, Schams, nördliches Tavetsch | 27.08.25, 21 Uhr | 29.08.25, 06 Uhr |
| Regen | 3 | Luganese, Mendrisiotto | 27.08.25, 15 Uhr | 29.08.25, 06 Uhr |
| Hochwasser | 3 | Maggia, Ticino | 27.08.25, 18 Uhr | 29.08.25, 11 Uhr |
| Hochwasser | 3 | Lago di Lugano | 27.08.25, 18 Uhr | 01.09.25, 11 Uhr |
| Regen | 3 | Chablais, Jura, Nordwestschweiz, Unterwallis, westliches Mittelland, zentrales Mittelland | 27.08.25, 18 Uhr | 29.08.25, 00 Uhr |
| Regen | 3 | Bregaglia, Mittelbünden, Nordbünden, Poschiavo, Zuoz, östlicher Alpennordhang | 27.08.25, 21 Uhr | 29.08.25, 06 Uhr |
| Regen | 3 | Berner Oberland, zentraler Alpennordhang, zentrales Mittelland, östliches Mittelland | 28.08.25, 00 Uhr | 29.08.25, 06 Uhr |
| Regen | 3 | Wallis | 28.08.25, 08 Uhr | 29.08.25, 00 Uhr |
| Hochwasser | 2 | Engadin, Glarner Alpen, Nordwestschweiz, Sotto Ceneri, Urner Alpen, südliches Wallis | 27.08.25, 18 Uhr | 29.08.25, 11 Uhr |
| Hochwasser | 2 | Alpenrhein, Birs, Inn , Rhone , Tresa | 27.08.25, 18 Uhr | 29.08.25, 11 Uhr |
Die Schweiz befindet sich im Einflussbereich einer markanten Tiefdruckzone über den Britischen Inseln. Aus Südwesten gelangt bis am Freitagmorgen ausgesprochen feuchte und instabil geschichtete Luft zu den Alpen. Am Alpensüdhang wird diese Luftmasse zusätzlich gestaut, wodurch die Niederschläge hier am intensivsten sein werden. In der Nacht auf Freitag überquert eine Kaltfront die Schweiz. Am Freitag fliesst aus Westen weniger feuchte Luft zur Alpennordseite.
Im Zeitraum von Mittwochnachmittag bis Donnerstagmorgen sind am Jura, in der Nordwestschweiz, an den westlichen Voralpen sowie lokal im Appenzell 20 bis 50 mm gefallen. Im Neuenburger Jura wurden stellenweise knapp 70 mm Niederschlag registriert. Im mittleren und nördlichen Tessin sowie im Misox lagen die Mengen zwischen 30 und 70 mm, im Locarnese wurden lokal bereits 100 mm gemessen. Die höchsten Stundensummen lagen bei 20 bis 30 mm. In den übrigen Regionen waren die Mengen bisher deutlich geringer.
Die Schneefallgrenze lag im Bereich von 3400 bis 3700 Metern.
Am Donnerstag muss in der ganzen Schweiz mit zeitweise intensiven, ergiebigen und teils gewittrigen Niederschlägen gerechnet werden. Auf der Alpensüdseite werden die Niederschläge aufgrund der eingelagerten Gewitter und staubedingt besonders kräftig ausfallen. Durch die kräftige Süd- bis Südwestströmung greifen die Niederschläge von Süden her über den Alpenhauptkamm und es ist davon auszugehen, dass auch in den nördlich angrenzenden Regionen sehr grosse Niederschlagsmengen fallen werden. Die Schneefallgrenze liegt zunächst zwischen 3500 und 3800 Metern und sinkt bis am Donnerstagabend auf 3000 bis 3300 Meter, auf der Alpennordseite und im Wallis in der Nacht auf Freitag schliesslich gegen 2700 Meter.
Zwischen Mittwochabend und Freitagmorgen werden vom Val Medel über das Valsertal und Rheinwald bis ins Avers 120 bis 160 mm Niederschlag erwartet. Dies entspricht einer Warnung der Stufe 5. Von der Surselva über das Safiental bis ins Surses ist mit Niederschlagsmengen von 80 bis 120 mm zu rechnen. Dies entspricht einer Warnung der Stufe 4. In der übrigen Deutschschweiz und der Westschweiz muss flächig mit 25 bis 50 mm, gebietsweise mit 50 bis 80 mm gerechnet werden. Da sich die Regionen mit den grössten Mengen nicht eingrenzen lassen, gilt grossflächig eine Warnung der Stufe 3.
Auf der Alpensüdseite gelten ebenfalls Warnungen der Stufe 3 und 4. Es werden Niederschlagsmengen zwischen 140 und 180 mm erwartet, lokal sind 200 mm oder mehr möglich. Vor allem in der Region Locarnese dürften die Niederschlagsmengen höher ausfallen und es ist mit Mengen zwischen 200 und 260 mm zu rechnen, lokal auch mehr. Im Südtessin werden die Mengen wahrscheinlich etwas geringer ausfallen, besonders Richtung Mendrisiotto.
Durch eingelagerte Gewitter können innert kurzer Zeit grössere Niederschlagsmengen fallen. Besonders auf der Alpensüdseite, lokal aber auch in den übrigen Gebieten können Stundensummen von 15 bis 30 mm, möglicherweise auch höhere Werte auftreten.
Die grösste Unsicherheit betrifft die räumliche und zeitliche Verteilung der höchsten Niederschlagsmengen. Von der West- bis Nordwestschweiz war die intensivste Phase vom Ereignis zwischen Mittwochabend und Donnerstagvormittag. Im Wallis, der restlichen Deutschschweiz und auf der Alpensüdseite erwarten wir die intensivste Phase am Donnerstag tagsüber. Nach einer kurzen Pause können sich im Süden in der Nacht auf Freitag noch einmal Gewitter bilden. Aus diesem Grund wurde die Warnung hier bis Freitagmorgen verlängert. Während dieser Zeit muss auf der Alpensüdseite zwischen dem Maggiatal und dem Bleniotal mit kräftigen stationären Gewitterlinien gerechnet werden, deren exakte Position ist aber unsicher. Die Kaltfront am Donnerstagabend und in der Nacht auf Freitag könnte besonders dem Alpennordhang entlang nochmals für kräftige Niederschläge sorgen.
Die Flüsse haben auf die bereits gefallenen Niederschläge reagiert und sind angestiegen. Am Donnerstagmorgen liegen die Wasserstände noch überall in der Gefahrenstufe 1 (keine oder geringe Gefahr).
Aufgrund der vorhergesagten Niederschläge steigen die Wasserstände der Flüsse und Seen weiter an. Die Anstiege sind möglicherweise etwas weniger stark als am Mittwoch angenommen. Die ausgegebenen Warnungen werden trotzdem beibehalten: Gefahrenstufe 4 für die kleineren Flüsse im Sopraceneri und den angrenzenden Regionen Richtung Bündnerland; Gefahrenstufe 3 für Maggia, Ticino und Lago di Lugano; Gefahrenstufe 2 für Rhone, Tresa, Inn und Alpenrhein sowie die kleineren Flüsse in den übrigen betroffenen Regionen. Die Abflussspitzen sind vielerorts am Donnerstagabend. Der Höchststand des Lago di Lugano wird am Freitag oder Samstag erwartet. Der Pegel des Lago Maggiore wird ebenfalls markant ansteigen. Er verbleibt aber voraussichtlich in der Gefahrenstufe 1.
Die Limmat, die Reuss, die Thur und der Hochrhein steigen stärker an als am Mittwoch eingeschätzt. Aufgrund der aktuellen Vorhersagen wird davon ausgegangen, dass sie in der Gefahrenstufe 1 bleiben. Ein Anstieg in die Gefahrenstufe 2 kann jedoch nicht ganz ausgeschlossen werden.
| Station | Gefahrenstufe | Maximum | Zeitpunkt Maximum |
|---|---|---|---|
| Inn-Martina | 2 | 150 - 300 m³/s | 28.08.25, 22 Uhr - 29.08.25, 14 Uhr |
| Maggia-Locarno | 3 | 1000 - 2200 m³/s | 28.08.25, 15 Uhr - 23 Uhr |
| Rhein-Diepoldsau | 2 | 600 - 1300 m³/s | 28.08.25, 23 Uhr - 29.08.25, 10 Uhr |
| Rhone-Brig | 2 | 200 - 280 m³/s | 28.08.25, 15 Uhr - 20 Uhr |
| Ticino-Bellinzona | 3 | 800 - 1300 m³/s | 28.08.25, 18 Uhr - 29.08.25, 06 Uhr |
Bis Freitag sind gebietsweise grosse bis sehr grosse Niederschläge innerhalb kurzer Zeit zu erwarten. Die hohen Regenintensitäten können zu lokalen Rutschungen führen.
Auf der Alpensüdseite ist die Disposition für spontane Rutschungen und Hangmuren erhöht. Im Laufe des Freitags lassen die Niederschläge nach.