| Prozess | Stufe | Betroffene Gebiete | von | bis |
|---|---|---|---|---|
| Regen | 5 | Oberes Saastal, Südliches Simplongebiet | 15.04.25, 18 Uhr | 17.04.25, 18 Uhr |
| Regen | 4 | Binntal, Brig - nördliches Simplongebiet, Oberes Mattertal | 15.04.25, 18 Uhr | 17.04.25, 18 Uhr |
| Schnee | 4 | Oberes Saastal, Südliches Simplongebiet | 16.04.25, 18 Uhr | 17.04.25, 18 Uhr |
| Regen | 3 | Aletschgebiet, Lötschental - Naters, Obergoms, Turtmanntal, Vispertal - Nanztal | 15.04.25, 18 Uhr | 17.04.25, 18 Uhr |
| Regen | 3 | Berner Oberland, Urner Oberland | 16.04.25, 12 Uhr | 17.04.25, 18 Uhr |
| Schnee | 3 | Berner Oberland, Urner Oberland | 16.04.25, 12 Uhr | 17.04.25, 18 Uhr |
| Schnee | 3 | Oberwallis, Zentralwallis | 16.04.25, 18 Uhr | 17.04.25, 18 Uhr |
| Hochwasser | 2 | Lago Maggiore, Rhone | 16.04.25, 00 Uhr | 18.04.25, 11 Uhr |
Das Tief "Hans" führt ab Dienstagabend mit einer starken Süd- bis Südostströmung sehr viel Feuchtigkeit zur Alpensüdseite. Damit stellt sich eine Staulage auf der Alpensüdseite und entlang des Alpenhauptkamms ein, insbesondere im Oberwallis. Eine Kaltfront streift in der Nacht auf Donnerstag von Westen her die Schweiz, die Schneefallgrenze auf der Alpennordseite fällt bis gegen 1000 Meter, auf der Alpensüdseite bis auf 1600 Meter.
Die feuchte Strömung dreht am Mittwoch rasch auf Südost und staut sich im Gebiet südlich des Simplons, wo zusammen mit dem oberen Saastal die grössten Niederschläge erwarteten werden. Mit den von Süden übergreifenden Niederschlägen sind auch in den nördlich angrenzenden Regionen intenisve Niederschläge zu erwarten. Mit dem Durchzug einer Kaltfront am Mittwoch sinkt die Schneefallgrenze im Berner Oberland bis gegen 1000 m und auf der Alpensüdseite bis gegen 1800 m. Die Schneefallgrenze wird in den nächsten Tagen bis gegen 1800 m sinken. Im Oberwallis bleibt die Schneefallgrenze auch während des Donnerstags noch länger hoch und liegt wahrscheinlich über 2000 m. Bei stärkeren Niederschlägen kann die Schneefallgrenze bis in die Talsohle absinken. Die intensivste Phase des Ereignisses wird zwischen Mittwoch 6 Uhr und Donnerstag 12 Uhr erwartet.
Im südlichen Simplon- und im oberen Saastal werden Regenmengen zwischen 150 und 250 mm und Schneemengen oberhalb von 2000 m von 60 bis 120 cm erwartet. Auf hohen Gipfeln können lokal auch noch grössere Mengen fallen. In den angrenzenden Gebieten, die von einer Warnung der Stufe 4 betroffen sind, werden Regenmengen von 80 bis 150 mm und Schneemengen von 40 bis 60 cm oberhalb von 1500 m erwartet.
In den übrigen gewarnten Gebieten im Wallis, im südlichen Berner Oberland und im Gotthardgebiet werden zwischen Mittwochnachmittag und Donnerstagabend oberhalb von 1600 Metern 40 bis 80 cm Neuschnee erwartet. In den Gebieten, die von einer Regenwarnung der Stufe 3 betroffen sind, werden 70 bis 110 mm Regen erwartet.
Das Tessin und Misox sind von den stärksten Niederschlägen nur randlich betroffen. Im westlichen Maggiatal kann lokal die Schwelle der Stufe 3 erreicht werden.
Die Unsicherheiten nahmen in Bezug auf die Lokalität der intensivsten Niederschläge ab, sie betrifft vor allem noch die erwarteten Höchstwerte sowie die Ausdehnung der übergreifenden Niederschläge.
Der Verlauf der Schneefallgrenze für den Donnerstag ist noch mit Unsicherheit behaftet. In den aktuellsten Prognosen wird die Zufuhr von kälterer Luft aus Westen ins Oberwallis verzögert berechnet. So dürfte die Schneefallgrenze im Westen und im Zentralwallis ab Mittwochabend bis gegen 1000 m sinken, im Oberwallis aber während des grössten Teils des Donnerstags noch über 1800 m bleiben. Zudem könnte die Schneefallgrenze während den intensivsten Niederschlägen durch Niederschlagsabkühlung vorübergehend bis in die Talsohle absinken, insbesondere im Oberwallis. Auch im Berner Oberland kann die Schneefallgrenze zeitweise auf 1000 bis 1200 m sinken.
Aktuell werden an der Rhone jahreszeitbedingt noch tiefe Abflüsse gemessen. Die Schneeschmelze führte in den letzten Tagen in den Zuflüssen der Rhone häufig zu Tagesgängen. Die Wasserstände der Seen im Tessin sind in den letzten Tagen noch leicht gesunken. Am Lago Maggiore liegt der Seepegel am Dienstagmorgen rund 67 cm unterhalb der Gefahrenstufe 2, am Lago di Lugano etwa 52 cm.
Bedingt durch die starken Niederschläge wird an der Rhone, der Maggia, am Ticino und am Lago Maggiore ein markanter Anstieg der Wasserstände vorhergesagt. Entscheidend für die Höhe der maximalen Pegelstände wird vor allem auch die Schneefallgrenze sein. Bei der Rhone und am Lago Maggiore ist ein Anstieg in die Gefahrenstufe 2 wahrscheinlich. An der Rhone kann eine Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr) nicht ausgeschlossen werden, falls die Schneefallgrenze länger erhöht bleibt. Vorerst wird die Rhone aber mit Stufe 2 bewarnt. Maggia und Ticino werden zwar markant ansteigen, aber die Gefahrenstufe 2 voraussichtlich nicht erreichen.
Auch die kleinen und mittleren Fliessgewässer in den bewarnten Regionen im Wallis, im Tessin und angrenzend können kurzzeitig starke Anstiege aufweisen. Die meisten Abflussspitzen werden zwischen Mittwochabend und Donnerstagabend erwartet.
| Station | Gefahrenstufe | Maximum | Zeitpunkt Maximum |
|---|---|---|---|
| Lago Maggiore - Locarno | 2 | 194.3 - 195 m ü. M. | 18.04.25, 00 Uhr - 23 Uhr |
| Rhone-Brig | 2 | 250 - 380 m³/s | 17.04.25, 00 Uhr - 23 Uhr |
| Rhône-Branson | 2 | 470 - 650 m³/s | 17.04.25, 00 Uhr - 23 Uhr |
| Rhône-Porte du Scex | 2 | 700 - 1000 m³/s | 17.04.25, 00 Uhr - 23 Uhr |
| Rhône-Sion | 2 | 460 - 640 m³/s | 17.04.25, 00 Uhr - 23 Uhr |
Im Wallis und im Tessin werden durch die Südstaulage grosse Niederschlagsmengen erwartet. Ab Mittwoch können zudem hohe Niederschlagsintensitäten auftreten, die für die Auslösung von Instabilitäten ausschlaggebend sind. Im Binntal, im Simplongebiet, im Saastal, im Mattertal und in den angrenzenden Regionen des Kantons Wallis ist mit spontanen Rutschungen zu rechnen. Im Tessin sind wegen den Niederschlägen ebenfalls Rutschungen im Maggiatal und im Bedrettotal möglich. Die Situation in diesen Gebieten wird bis Donnerstag oder Freitag angespannt sein.