| Prozess | Stufe | Betroffene Gebiete | von | bis |
|---|---|---|---|---|
| Schnee | 3 | Alpen, Alpennordhang | 22.12.24, 00 Uhr | 24.12.24, 12 Uhr |
Am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag haben teilweise anhaltende und intensive Niederschläge eingesetzt. Die Schneefallgrenze stieg dabei gegen 1000 bis 1500 Meter an. Inneralpin lag die Schneefallgrenze in den Niederungen. Insgesamt wurden in den Alpen oberhalb 1000 Meter 10 bis 25 cm, in den Jungfrau Region und im Obergoms oberhalb 2000 Metern 20 bis 25 cm Neuschnee registriert. Inneralpin sind oberhalb 500 Meter 2 bis 5 cm Neuschnee gefallen.
Das Tief "Enol" mit Zentrum über der Nordsee sorgt mit einer Nord- bis Nordwestströmung für Zufuhr von feuchter und kälterer Luftmasse. Die Schneefallgrenze sinkt dabei von 1000 bis 1300 Meter sukzessive bis in tiefe Lagen. Die anschliessende Nordstauphase bringt im Alpenraum und insbesondere am Alpennordhang anhaltenden und teilweise intensiven Schneefall, der voraussichtlich am Dienstag in der ersten Tageshälfte von West nach Ost nachlässt.
In den gewarnten Gebieten fallen zusätzlich oberhalb von rund 1500 Metern mit hoher Wahrscheinlichkeit 60 bis 100 cm Neuschnee. In den angrenzenden inneralpinen Gebieten sowie in den nördlichen Voralpen und in den mittleren Höhenlagen zwischen 800 und 1500 Metern sind 40 bis 70 cm, in den tieferen Lagen 10 bis 30 cm zu erwarten.
Aufgrund der starken Strömung aus Sektor Nord werden die Schneefälle auch die angrenzenden Regionen südlich der Alpenkette betreffen, dementsprechend wurde eine Stufe 2 für diese Regionen ausgegeben. Die Schwellenwerte der Stufe 3 werden wahrscheinlich nur lokal erreicht, besonders in einer kleinen Region zwischen dem Bedrettotal und dem oberen Maggiatal.
In den Hochalpen weht am Sonntag ein stürmischer West- bis Nordwestwind. In der Nacht auf Montag dreht der Wind auf Nord und lässt etwas nach, weht bis zum Ende des Ereignisses am Dienstag jedoch weiterhin stark.
Am Sonntag liegt die Schneefallgrenze zunächst auf 1000 bis 1300 Metern. In abgeschlossenen Talkammern Graubündens und allenfalls auch des Zentralwallis und des Obergoms ist Schneefall bis in tiefere Lagen bereits in dieser ersten Phase möglich.
Die vorliegenden Prognoseunterlagen zeigen derzeit eine grosse Spannweite. Die zu erwartenden Neuschneemengen divergieren insbesondere in den Hochalpen teils bis zu einem Faktor zwei, wobei teilweise unrealistisch hohe Neuschneemengen von bis zu 180 cm in der ausgegebenen Warnung bewusst nicht berücksichtigt wurden.
Der stürmische Wind wird in den Bergen zu beträchtlichen Schneeverfrachtungen führen. Die am Ende des Ereignisses gemessenen Neuschnee- und Gesamtschneehöhen dürften daher grosse räumliche Unterschiede aufweisen.
Im Flachland werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nur geringe Neuschneemengen erwartet. Eine Schneewarnung der Stufe 2 oberhalb von 600 m wird jedoch für die westlichen Regionen ausgegeben.