| Prozess | Stufe | Betroffene Gebiete | von | bis |
|---|---|---|---|---|
| Hochwasser | 4 | Bodensee | 04.06.24, 11 Uhr | 14.06.24, 11 Uhr |
| Hochwasser | 3 | Hochrhein | 04.06.24, 11 Uhr | 14.06.24, 11 Uhr |
| Hochwasser | 2 | Reuss, Vierwaldstättersee, Zürichsee | 30.05.24, 11 Uhr | 11.06.24, 11 Uhr |
| Hochwasser | 2 | Aare unterhalb Thunersee | 09.06.24, 11 Uhr | 11.06.24, 11 Uhr |
| Hochwasser | 2 | Walensee | 09.06.24, 11 Uhr | 13.06.24, 11 Uhr |
| Hochwasser | 2 | Aare von Mündung Reuss bis Mündung Rhein, Rhone | 09.06.24, 11 Uhr | 11.06.24, 11 Uhr |
Das Höhentief, welches gestern von Südfrankreich nach Norditalien gezogen ist, hatte nördlich wie südlich der Alpen teils kräftige und von Gewittern begleitete Niederschläge gebracht. Dahinter folgte aus Nordwesten eine Kaltfront und sorgte vor allem am Alpennordhang bis am Montagvormittag für weitere Niederschläge. Insgesamt fielen auf der Alpennordseite und im Tessin verbreitet 15 bis 30 mm. Gebietsweise wurden in Teilen des Waadtlandes, des Genferseegebiets, des nördlichen Voralpenrandes und der Nordostschweiz 35 bis 60 mm registriert. Im nördlichen Jura, in der Nordwestschweiz, im Wallis und in ganz Graubünden wurden 5 bis 15 mm gemessen. Die Schneefallgrenze lag in der gewittrigen Phase bei 3000 bis 3300 Metern und sank mit der Kaltfront am Montagmorgen auf 2400 bis 2600 Meter ab..
Nach der Kaltfront am Montag sorgt ein schwaches Zwischenhoch für eine trockene Phase. In der Nacht auf Dienstag erfasst eine weitere schwache Kaltfront die Alpennordseite. Die Schneefallgrenze sinkt auf etwa 2000 Meter. Die Niederschläge konzentrieren sich vor allem auf die Voralpen und lassen im Laufe des Dienstagvormittages allmählich nach, vereinzelt sind am Nachmittag und Abend noch einzelne Schauer zu erwarten. Mit etwas stärkeren Schauern ist auf der Alpensüdseite und im Engadin zu rechnen. Am Mittwoch und am Donnerstag bleibt die Luftmasse etwas trockener. Sie ist jedoch weiterhin labil geschichtet, so dass vor allem am Mittwoch in der zweiten Tageshälfte besonders am Alpennordhang mit lokalen Schauern zu rechnen ist. Im Flächenmittel werden etwa 2 bis 5 mm, lokal bis 15 mm erwartet. Die Schneefallgrenze liegt im Bereich von 2200 bis 2500 Metern. Im Flachland dürfte es trocken bleiben. Am Freitag bleibt es voraussichtlich mit schwachem Hochdruckeinfluss überwiegend trocken, bevor dann auf das Wochenende wahrscheinlich mit flächig grösseren Niederschlagsmengen zu rechnen ist.
Der Pegel des Bodensees ist seit Sonntagmittag um weitere 8 cm gestiegen. Er befindet sich sowohl am Obersee wie auch am Untersee in der Gefahrenstufe 4. Der Ausfluss des Bodensees erhöhte sich aufgrund des Seepegelanstieges deutlich. Er liegt aber weiterhin in der Gefahrenstufe 3.
Der Wasserstand vom Vierwaldstättersee wie auch sein Ausfluss haben sich nur geringfügig erhöht. Sie befinden sich nach wie vor in der Gefahrenstufe 2. Abflüsse der Gefahrenstufe 2 werden seit Montagmorgen auch am Hochrhein unterhalb der Thur-Einmündung beobachtet.
Die gefallenen Niederschläge haben auch an vielen anderen Flüssen und Seen zu Pegelanstiegen geführt. Diese fielen an den grösseren Gewässern aber mehrheitlich moderat aus. Es wurden keine Anstiege in die Gefahrenstufe 2 registriert. Lediglich an einigen kleineren Flüssen, wie der Gürbe, traten kurzzeitige Abflussanstiege bis in die Gefahrenstufe 3 auf.
Der Pegel des Bodensees wird bis Dienstag weiter ansteigen. Die Warnungen der Gefahrenstufe 4 bleiben für den Bodensee zunächst bestehen. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass der Untersee vorübergehend die Gefahrenstufe 5 erreicht. Der Ausfluss aus dem Bodensee wird sich mit steigendem Seepegel noch geringfügig weiter erhöhen, die Gefahrenstufe 3 aber voraussichtlich nicht verlassen.
Der Hochrhein bei Basel wird im heutigen Tagesverlauf seinen Höchststand erreichen. Seine Abflussspitze könnte vorübergehend die Gefahrenstufe 3 erreichen. Am Vierwaldstättersee und seinem Ausfluss werden bis Dienstag weitere geringfügige Pegelanstiege erwartet. Die Warnungen der Gefahrenstufe 2 werden daher beibehalten. Dies gilt auch für den Zürich- und Walensee sowie für Reuss, Rhone und Aare. Hier können am heutigen Montag Pegelanstiege bis in die Gefahrenstufe 2 nicht ausgeschlossen werden. Hingegen werden andere bisher bewarnte Gewässer, wie Thuner- und Brienzersee sowie Arve, Emme, Kleine Emme, Thur, Sihl und Limmat, entwarnt. Pegelanstiege bis in die Gefahrenstufe 2 werden für diese Gewässern nicht mehr vorhergesagt.
In den nächsten Tagen dürfte sich die Hochwasserlage allmählich entspannen. Weitere relevante Niederschläge werden nicht erwartet. Allerdings bleibt die hydrologische Situation aufgrund der verbreitet hohen Pegelstände und erhöhten Abflussbereitschaft der Böden angespannt.
| Station | Gefahrenstufe | Maximum | Zeitpunkt Maximum |
|---|---|---|---|
| Bodensee (Obersee) - Romanshorn | 4 | 397.30 - 397.35 m ü. M. | 11.06.24, 00 Uhr - 18 Uhr |
| Bodensee (Untersee) - Berlingen | 4 | 397.02 - 397.07 m ü. M. | 11.06.24, 12 Uhr - 12.06.24, 12 Uhr |
Die Böden sind gesättigt.
Es werden noch Niederschläge erwartet. Bei nassen Böden und viel Wasser können Rutschungen noch während ein bis zwei Tagen auftreten.