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Naturgefahrenbulletin des Bundes

Ausgabedatum: Mittwoch, 28. Juli 2021 11:00 Uhr
Nächste Information: Donnerstag, 29. Juli 2021 11:00 Uhr

Die Wasserstände der Seen sinken weiter.  

An kleinen Flüssen vorübergehend bis Freitagmittag nur noch geringe Hochwassergefahr. 
Prozess Stufe Betroffene Gebiete von bis
Hochwasser 4 Aare von Bielersee bis Mündung Emme 21.07.21, 12 Uhr 30.07.21, 12 Uhr
Hochwasser 3 Neuenburgersee 19.07.21, 12 Uhr 30.07.21, 12 Uhr
Hochwasser 2 Aare unterhalb Einmündung Emme, Bielersee, Canal de la Broye, Genfersee, Murtensee, Rhein von Bodensee bis Mündung Thur , Rhone von Genfersee bis Chancy 19.07.21, 12 Uhr 30.07.21, 12 Uhr

Wetter  (Stand: 28.07.2021, 11:00 Uhr)

Der Alpenraum liegt weiterhin in einer mässigen Südwestströmung. Ab Mittwochnachmittag lässt die Zufuhr von feuchter Luft allerdings nach und es stellt sich mit etwas Hochdruckeinfluss bis Donnerstagabend eine weitgehend trockene Phase ein.

Am Freitag wird aus Südwesten erneut feuchte und instabile Luft zur Schweiz geführt. In der zweiten Tageshälfte ist am Freitag verbreitet mit teils kräftigen Schauern und Gewittern zu rechnen. Vor allem den Voralpen entlang sind gebietsweise grössere Niederschlagsmengen möglich. In der Folge verbleibt die Schweiz auch am Wochenende in dieser feuchtlabilen Luftmasse. Nach einer teilweisen Beruhigung am Samstag sind voraussichtlich am Bundesfeiertag vor allem auf der Alpensüdseite und in den Alpen grössere Niederschlagsmengen möglich.

Siehe auch aktueller Wetterbericht auf der Website von MeteoSchweiz: http://www.meteoschweiz.admin.ch/home.html?tab=report

Fliessgewässer und Seen  (Stand: 28.07.2021, 11:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Die seit dem Wochenende aktiven Gewitterstörungen haben das Sinken der Seewasserstände etwas verlangsamt. Lokal kam es auch in der Nacht auf Mittwoch infolge intensiver Gewitterniederschläge zu sehr raschen Abflussanstiegen an kleineren Flüssen, wie an der Langeten. Auch im Süd- und Mitteltessin erreichten zahlreiche Flüsse hohe Pegelstände. Die Breggia stieg bis in die Gefahrenstufe 4 auf einen historischen Höchststand. Die Pegel der Tessiner Seen stiegen weiter. Am Lago di Lugano stieg der Wasserstand seit Sonntag um über 35 cm. Er liegt allerdings weiterhin deutlich unterhalb der Grenze zur Gefahrenstufe 2.

An den bewarnten Seen entspannt sich die Situation zunehmend trotz der lokal intensiven Regenfälle in Teilen der Einzugsgebiete. Die Pegel von Murten- und Neuenburgersee sinken aktuell mit 8 bis 10 cm pro Tag, der Bielersee sank in den vergangenen 24 Stunden sogar um 13 cm. Der Neuenburgersee befindet sich weiterhin im Bereich der Gefahrenstufe 3. Die Wasserstände des Murten- und des Bielersees sind so weit gesunken, dass sie seit Dienstagmorgen nur noch in Gefahrenstufe 2 liegen. Durch den mittlerweile relativ hohen Unterschied der Wasserstände zwischen Neuenburgersee und Bielersee kann viel Wasser durch den verbindenden Zihlkanal fliessen, der Abfluss ist dort aktuell auf sehr hohem Niveau.

Der regulierte Abfluss der Aare aus dem Bielersees wird wie bereits seit mehreren Tagen auf einem hohen Niveau gehalten, ohne die flussabwärts gelegenen Gebiete zu gefährden. Für die Aare zwischen Bielersee und Einmündung der Emme gilt weiterhin die Gefahrenstufe 4, bis zur Mündung in den Rhein die Stufe 2.

Die Wasserstände am Bodensee sinken weiter. Der Untersee ist unterhalb Gefahrenstufe 2 gesunken und wird entwarnt. Der Obersee befindet sich noch 15 cm oberhalb der Grenze der Gefahrenstufe 2.

Prognose

Aufgrund der Wetterberuhigung ab Mittwochmittag bis voraussichtlich Freitag sinkt die Hochwassergefahr in kleineren Fliessgewässern vorübergehend. Die regionale Hochwasserwarnung für mittlere und kleinere Flüsse wird daher im Laufe des Tages aufgehoben. 

Die Situation an den Seen wird sich auch in den kommenden Tagen weiter entspannen. Trotz deutlich sinkender Wasserstände wird der Neuenburgersee noch mehrere Tage im Bereich der Gefahrenstufe 3 verbleiben. Der Abfluss in der Aare unterhalb des Bielersees wird noch für voraussichtlich 2 Wochen deutlich erhöht bleiben.

Weitere Informationen

Das BAFU hat einen Bericht zum Hochwasser im Juli 2021 veröffentlicht. Dieser ist online abrufbar unter Hochwasser Juli 2021 (BAFU-Webdossier)